Ostermontag

Ostermontag

Weil das Evangelium aus Lukas 24 ein „Wandertext“ ist, gehört zum Ostermontag nach alter Tradition eine gemeinsame Wanderung.
Ich hoffe sehr, dass so etwas am Ostermontag 2020 möglich sein wird.

ZUM BEGINN:

Eine/r: Wir zünden die Kerze an und feiern GOTT in unserer Mitte, der uns das Leben schenkt.
Wir feiern Jesus Christus in unserer Mitte, der unseren Weg mitgeht. Wir feiern den Heiligen Geist in unserer Mitte, der uns Freude schenkt am Leben.
Eine/r andere/r: GOTT, du schenkst uns das Leben, jeden Tag wieder. Hilf uns, zu sehen, was du uns zeigen willst, zu hören,
was du uns sagen willst und zu spüren, dass du bei uns bist. Wir sind da – Du bist da. Das genügt. Amen.
Eine(r) zur/ zum Anderen:
Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja!

LIED: Der schöne Ostertag (EG 117)

2. Was euch auch niederwirft, Schuld, Krankheit, Flut und Beben –
er, den ihr lieben dürft, trug euer Kreuz ins Leben.
Läg er noch immer, wo die Frauen ihn nicht fanden, so kämpften wir umsonst.
Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden.

3. Muss ich von hier nach dort – er hat den Weg erlitten.
Der Fluss reißt mich nicht fort, seit Jesus ihn durchschritten.
Wär er geblieben, wo des Todes Wellen branden, so hofften wir umsonst.
Doch nun ist er erstanden, erstanden, erstanden, erstanden.

PSALM: aus Psalm 118:

1 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.
5 In der Angst rief ich den HERRN an;
und der HERR erhörte mich und tröstete mich.
6 Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht;
was können mir Menschen tun?
14 Der HERR ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil.
15 Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des HERRN behält den Sieg!
16 Die Rechte des HERRN ist erhöht; die Rechte des HERRN behält den Sieg!
17 Ich werde nicht sterben, sondern leben und des HERRN Werke verkündigen.
18 Der HERR züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
21 Ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen.
22 Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
23 Das ist vom HERRN geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen.
24 Dies ist der Tag, den der HERR macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
25 O HERR, hilf! O HERR, lass wohlgelingen! Amen

LESUNG: Lukas 24,13-24 (Neue Zürcher Bibel)

Und da waren am selben Tag zwei von ihnen unterwegs zu einem Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.
Und sie redeten miteinander über all das, was vorgefallen war. Und es geschah, während sie miteinander redeten und sich besprachen,
dass Jesus selbst sich zu ihnen gesellte und sie begleitete. Doch ihre Augen waren gehalten, so dass sie ihn nicht erkannten. Er aber sagte zu ihnen:
Was sind das für Worte, die ihr da unterwegs miteinander wechselt?
Da blieben sie mit düsterer Miene stehen.
Der eine aber, mit Namen Klopas, antwortete ihm:
Du bist wohl der Einzige, der sich in Jerusalem aufhält und nicht erfahren hat, was sich in diesen Tagen dort zugetragen hat.
Und er sagte zu ihnen:
Was denn?
Sie sagten zu ihm:
Das mit Jesus von Nazaret, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk,
und wie unsere Hohen Priester und führenden Männer ihn ausgeliefert haben, damit er zum Tod verurteilt würde, und wie sie ihn gekreuzigt haben.
Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde; doch jetzt ist es schon drei Tage her, seit dies geschehen ist.
Doch dann haben uns einige Frauen, die zu uns gehören, in Schrecken versetzt. Sie waren frühmorgens am Grab,
und als sie den Leib nicht fanden, kamen sie und sagten, sie hätten gar eine Erscheinung von Engeln gehabt, die gesagt hätten, er lebe.
Da gingen einige der Unsrigen zum Grab und fanden es so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn aber haben sie nicht gesehen.
Da sagte er zu ihnen:
Wie unverständig seid ihr doch und trägen Herzens! Dass ihr nicht glaubt nach allem, was die Propheten gesagt haben!
Musste der Gesalbte nicht solches erleiden und so in seine Herrlichkeit eingehen?
Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften über ihn steht.
Und sie näherten sich dem Dorf, wohin sie unterwegs waren, und er tat so, als wolle er weitergehen. Doch sie bedrängten ihn und sagten:
Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich schon geneigt.
Und er ging hinein und blieb bei ihnen. Und es geschah, als er sich mit ihnen zu Tisch gesetzt hatte, dass er das Brot nahm,
den Lobpreis sprach, es brach und ihnen gab. Da wurden ihnen die Augen aufgetan, und sie erkannten ihn.
Und schon war er nicht mehr zu sehen. Und sie sagten zueinander:
Brannte nicht unser Herz, als er unterwegs mit uns redete, als er uns die Schriften aufschloss?
Und noch zur selben Stunde standen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die elf versammelt und die,
welche zu ihnen gehörten; die sagten: Der Herr ist tatsächlich auferweckt worden und dem Simon erschienen. Und auch sie erzählten,
was unterwegs geschehen war und wie er von ihnen am Brechen des Brotes erkannt worden war.

Wir gehen ein Stück schweigend. Dazu gibt es einige Impulse: …

IMPULSE:

1.) Die Ausgangslage mit dem Gefühl: Weg von hier! Nichts wie weg! Da waren Hoffnungen gestorben, Träume geplatzt.
Statt Zukunft tut sich nur der traurige Rückweg auf. Ich rede über ähnliche Erlebnisse.

2.) Miteinander sprechen über das, was uns wirklich bewegt, was uns umtreibt. Das geht besonders gut mit Fremden.
Sie sind heute wahrscheinlich nicht hier. Da ist plötzlich jemand, der zuhört und die richtigen Fragen stellt.
Verlässliches Zeichen dafür ist das brennende Herz.

Der Unbekannte neben ihnen war kein Schwätzer, keiner dieser unsäglichen Zeitverkürzer, die sich einem unterwegs aufdrängen können.
Es war ein Zuhörer; der jetzt neben ihnen ging, aufmerksam und sensibel.
Sind mir solche Leute begegnet? Was sind für mich gute Fragen? Was ein guter Zuhörer?

EIN GEDICHT:

Wir wussten’s nicht, es war der Ostertag.
Wir waren unterwegs bei schrägem Sonnenlicht,
da uns der Tempelberg schon längst im Rücken lag
und noch von Emmaus kein Dach in Sicht.
Sahn das Land an uns vorübergleiten, während wir hindurchgewandert sind:
Menschen, Orte, viele Jahreszeiten, Vogelflug in unerreichten Weiten,
hin und wieder schon der Abendwind.
Neben unsern Schritten seine Schritte, da er sich plötzlich zu uns gesellt.
Im finstern Tal ging er in unsrer Mitte. In unserm Zwiegespräch war er der Dritte.
Und er erklärte durch sein Wort die Welt. Er zog mit uns in wechselnden Gestalten,
uns sehr vertraut, uns völlig unbekannt.
Zuweilen konnten wir sein Bild behalten. Im Neugewordnen sahen wir den Alten,
und seltsam hat in uns das Herz gebrannt.
Nun, da der Tag sich neigt und wir die Tür aufklinken, brennt schon die Lampe,
ist der Tisch gedeckt, und Brot zu essen, Wein ist da zu trinken.
Es ist wie Aufgang mitten im Versinken,
und nun am Abend werden wir geweckt.
Der dort am Tische sitzt und uns das Brot gebrochen
und der mit uns im Wechselwort gesprochen,
der Herr, mit dem wir redeten und handelten,
der dort am Tische sitzt und uns den Kelch gesegnet und der so vielgestaltig uns begegnet,
er blieb sich immer gleich, doch wir sind die Verwandelten.
Noch am Abend brechen wir auf.
(Klaus Peter Hertzsch)

LIED: Christ ist erstanden (EG 99)

SCHLUSS:

Lasst uns gehen im Frieden und neugierig bleiben.
Amen

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