Karfreitag mit der ganzen Familie

Karfreitag

Dieser Tag ist der dunkelste und traurigste Tag der Woche. Er erinnert daran, dass Jesus unschuldig war und wie ein Schuldiger behandelt wurde.
Am Ende musste er sterben.

Vorschlag: Zum Mittagessen gibt es entweder nur eine kalte Mahlzeit oder ein Essen mit Fisch
oder eine einfache Suppe, aber ohne Fleisch.

 

ANDACHT zur Sterbestunde (15 Uhr)

Was ihr braucht: eine Kerze, Streichhölzer, Steine in einem Korb (die ihr am Dienstag gesammelt habt), so viele, wie Personen anwesend sind.
Das gebundene Kreuz und die Krone liegen in der Mitte des Tisches.

15 Uhr Glockenläuten der Innenstadtkirchen (Fenster auf, dann hört ihr es vielleicht?)

Kerze wird angezündet.

Eine/r:
Wir zünden die Kerze an und feiern Gott in unserer Mitte, der uns das Leben schenkt.
Wir feiern Jesus Christus in unserer Mitte, der unseren Weg mitgeht.
Wir feiern den Heiligen Geist in unserer Mitte, der uns Freude schenkt am Leben.

Eine/r andere/r:
Gott, du schenkst uns das Leben, jeden Tag wieder. Hilf uns, zu sehen, was du uns zeigen willst, zu hören,
was du uns sagen willst und zu spüren, dass du bei uns bist. Wir sind da – du bist da. Das genügt. Amen

Lesung aus der Bibel (jeder übernimmt eine Farbe)

Nach dem letzten gemeinsamen Essen war Jesus gefangen genommen worden.
Dass er König sein sollte, hatte viel geärgert und dass er Dinge über Gott geredet hatte, die noch nie jemand so über Gott gesagt hatte, ärgerte sie auch.
Dass Gott alle Menschen liebt, auch die bösen oder jedenfalls die, die andere für böse hielten, das wollten viele nicht mehr hören.
Jesus passte nicht in ihre Welt und in ihr Denken.
Früh am Morgen trafen also die Mächtigen die Entscheidung. Sie ließen Jesus fesseln und abführen und übergaben ihn dem Statthalter Pilatus.
Der sollte ihn verurteilen.
Pilatus fragte Jesus: »Bist du der König der Juden?« »Du sagst es«, gab Jesus zur Antwort.  Die führenden Priester brachten viele Beschuldigungen gegen ihn vor.
Pilatus fragte ihn: »Willst du dich nicht verteidigen? Du hast ja gehört, was sie dir alles vorwerfen.«  Aber Jesus sagte kein einziges Wort. Darüber war Pilatus erstaunt.
Dann fragte er das Volk, das doch vor gar nicht langer Zeit Hosianna gejubelt hatte: „Wollt ihr wirklich, dass Jesus getötet wird?“ Und alle schrien: „Ja, Kreuzigen!!“
Damit es keine Unruhe im Volk gäbe, befahl er also, Jesus auszupeitschen und zu kreuzigen.

Die Soldaten brachten Jesus in den Innenhof des Palastes, der dem Statthalter als Amtssitz diente und riefen die ganze Mannschaft zusammen.
Sie hängten ihm einen purpurfarbenen Mantel um, flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. Dann fingen sie an, ihn zu grüßen:
»Hoch lebe der König der Juden!«
Sie schlugen ihn mit einem Stock auf den Kopf, spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm wie einem König.
Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel wieder ab, zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an und führten ihn hinaus,
um ihn ans Kreuz zu nageln.

Sie brachten Jesus an die Stelle, die Golgota heißt, das bedeutet übersetzt »Schädelplatz«. Dort wollten sie ihm Wein mit einem betäubenden Zusatz zu trinken geben;
aber Jesus nahm nichts davon. Sie nagelten ihn ans Kreuz und verteilten dann untereinander seine Kleider. Durch das Los bestimmten sie, was jeder bekommen sollte.
Als Grund für seine Hinrichtung hatte man auf ein Schild geschrieben: »Der König der Juden!« Zugleich mit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher,
einen links und einen rechts von ihm.

Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. Gegen drei Uhr schrie Jesus: »Eloï, eloï, lema sabachtani?« –
das heißt übersetzt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«
Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: »Der ruft nach Elija!« Einer holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essig,
steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. Dabei sagte er: »Lasst mich machen! Wir wollen doch sehen, ob Elija kommt und ihn herunterholt.«
Aber Jesus schrie laut auf und starb.

KERZE AUSLÖSCHEN

Da zerriss der Vorhang vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten. Der römische Hauptmann aber, der dem Kreuz gegenüberstand und miterlebte,
wie Jesus aufschrie und starb, sagte: »Dieser Mensch war wirklich Gottes Sohn!«

Weil es ein Freitag war, der Vorbereitungstag für den Sabbat, und weil es schon Abend wurde,
wagte Josef von Arimathäa zu Pilatus zu gehen und ihn um den Leichnam von Jesus zu bitten. Josef war ein hoch geachtetes Ratsmitglied. Pilatus willigte ein.
Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz und wickelte ihn in das Tuch.
Dann legte er ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war, und rollte einen Stein vor den Grabeingang. Maria aus Magdala und Maria,
die Mutter von Jesus, sahen sich genau an, wo Jesus bestattet worden war.

Gedanken zum KREUZ:

Das Kreuz ist am Karfreitag das Zeichen für Leiden und alles was schief läuft zwischen den Menschen und zwischen Menschen und GOTT.
Ein Zeichen für alles, was unsere Seele dunkel macht und unser Herz schwer und was aussichtslos scheint. Der Stein vor dem Grab vervollständigt das Gefühl,
dass es keine Hoffnung mehr zu geben scheint.

Am Karfreitag werden alle Kerzen und Bilder verhängt. Mit schwarzen Tüchern. Es ist der Tag der schweren Herzen.
Für alle schweren Herzen legen wir die Steine um das Kreuz.

AKTION: Steine werden um das Kreuz gelegt, dabei könnt ihr euch erzählen, was das Herz schwer macht und die Seele dunkel.

Lied zum Hören und Mitsingen:

Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab, wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab. Jesus ist tot.
Wie sollte er noch fliehn? Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Im Gestein verloren Gottes Samenkorn, unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn – hin ging die Nacht,
der dritte Tag erschien: Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

BITTGEBET & VATERUNSER (ALLE GEMEINSAM):

Gott, für alle, die da draußen schwer tragen – Kranke, Sterbende, Trauernde: trag du mit.
Gott, für alle, die da draußen schwer tragen – Ärztinnen, Pfleger, Kassierer: trag du mit.
Gott, für alle, die drinnen schwer zu tragen haben – die Ängstlichen, die Armen, die Einsamen: trag du mit.
Gott, uns, die wir auch manchen Stein auf dem Herzen haben: trag du mit.
Gott, trag du mit, was schwer ist – und irgendwann bricht der Stein.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit – in Ewigkeit. Amen.

Eine/r:
Gott segne und behüte uns. Gott, als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist. Amen.

AKTION – VERHÜLLEN:

Ihr braucht ein dunkles Tuch. Nach der Andacht legt ihr es über das Kreuz, über die Krone, die Kerze und die Steine.
Bis Ostern bleibt alles zugedeckt auf dem Tisch.

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